POSITIONEN & THEMEN
(21.3.2016)
Rund 15.000 Menschen demonstrierten am 19. März in Wien gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und die Festung Europa. Der Demonstrationszug marschierte vom Karlsplatz über die Ringstraße zum Parlament und dann weiter zum Haus der Europäischen Union in der Wipplingerstraße.
In einer Vielzahl von Reden wurde die Flüchtlingspolitik der
österreichischen Regierung und die Abschottungspolitik der EU als
menschenrechtswidrig und inhuman charakterisiert. Erich Fenninger, Direktor
der Volkshilfe Österreich, kritisierte in scharfen Worten die EU, die zwar ohne
zu zögern Banken rettet, aber Menschen auf der Flucht aussperrt. Fenninger:
„Der neoliberale Kapitalismus rast als Heuschreckenschwarm um die Welt,
vernichtet Lebensbedingungen für Viele und schafft Profit für Wenige.
Ausbeutung, Zerstörung, Not, Hunger und Tod sind die Folge. Die
Rechtspopulisten sehen ihre Zeit gekommen. Sie konstruieren ein neues Feinbild,
den Flüchtling. Der schutzsuchende Mensch wäre eine Bedrohung und schuld an
den sich verschlechternden Lebensbedingungen. Die bürgerlichen Parteien
übernehmen die Politik der Rechten, Teile der Sozialdemokratie machen mit. Sie
geben vor, dies zu tun, um die extreme Rechte zu verhindern und verstehen nicht,
dass sie diese durch ihre Politik erst richtig groß machen. Als wäre die FPÖ
schon Teil der Regierung.“
KPÖ Bundessprecher Mirko Messner verwies in seiner Rede ebenfalls auf die
Politik der Umverteilung von Unten nach Oben in allen Ländern der EU, für
welche nicht Asylsuchende verantwortlich gemacht werden können. Messner
forderte: „Grenzen auf für Menschen, die vor Krieg und Elend flüchten.
Grenzen zu für Steuerflüchtlinge. Grenzen zu für die transnationalen
Ressourcenplünderer und für die Ressourcenkrieger. Schluss mit dem
europäischen Rüstungsexport, Schluss mit neoimperialistischen Abenteuern.“
Wenn wir das erreichen wollen, so Messner, „dann setzt das neue politische
Kräfteverhältnisse in Europa voraus. Indem wir uns gemeinsam darum bemühen,
hier, vor Ort, leisten wir unseren Beitrag dazu.“
Proteste und Demonstrationen gab es aus Anlass des internationalen
Anti-Rassismus-Tages auch in mehreren Städten Griechenlands, in
Großbritannien, Frankreich und in weiteren Ländern.
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