KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Einkünfte der Bergbauernbetriebe sinken um 23 Prozent

Von: Herbert Fuxbauer (22.9.2016)

Trotz Produktivitätsau­fschwung steigen die Armut und die Arbeitslosigkeit. Wie passt das zusammen? Der Aufschwung ist und war nur möglich, weil so viele in die Armut getrieben wurden.
In den letzten Jahren haben nur die oberen zehn Prozent der Einkommensbezieher satte Einkommenszuwächse erzielt. Die unteren 20 Prozent hingegen haben Einbußen hinnehmen müssen – und am stärksten gelitten haben die ärmsten zehn Prozent.

Und wie sieht es in der österreichischen Land- und Forstwirtschaft aus? Dort schlägt der Turbokapitalismus in Form des freien (neoliberalen) Marktes ebenso erbarmungslos zu.
Um 16 Prozent auf 15.847 Euro gesunken ist das Einkommen je Arbeitskraft im Jahr 2015, das nach wie vor erheblich unter dem Einkommensdur­chschnitt aller ArbeitnehmerInnen in Österreich lag. Deutlich gegenüber dem Vorjahr sanken die Einkünfte der Bergbauernbetriebe, deren Minus mit 23 Prozent überdurchschnit­tlich hoch ausfiel. Die Einkommenseinbußen betrafen alle Betriebsformen. Die durchschnittliche Alterspension für die 141.828 Versicher­ten LandwirteInnen lag mit nur 818 Euro sogar unter der Armutsschwelle.

Hingegen verzeichnete der Agraraußenhandel Steigerungen, wobei der Zuwachs 2015 über jenem des Gesamtaußenhandels lag. Die Exporte erhöhten sich um 3,2 Prozent auf 10,06 Milliarden Euro.
Dabei sank die Zahl der land- und forstwirtschaf­tlichen Betriebe gegenüber 2010 um vier Prozent. Was nichts anderes bedeutet, dass weniger Betriebe mehr produzieren und exportieren, diejenigen aber, die davon leben müssen, die Bauern und Bäuerinnen, immer weniger damit auskommen können.

Wovor Ökologen schon seit langer Zeit warnen zeigt sich hier sehr deutlich: Der landwirtschaftliche Industrie-Großbetrieb beschleunigt die Zerstörung gewachsener ländlicher Kleinstrukturen, lässt Tierschutz außer Acht, schafft Arbeitslosigkeit und Verarmung und hinterlässt Schäden im Boden und im Grundwasser. Die wahren Profiteure halten sich im Hintergrund: Saatguterzeuger, Patenthalter auf Zuchttiere, Düngemittel und Pestiziderzeuger, Nahrungsmitte­lindustrie, Großhandel und Logistikunter­nehmen. Allesamt globale Konzerne mit steuerschonenden und steuervermeidenden Unternehmensmo­dellen. CETA und TTIP wären dann noch zusätzliche Treibmittel in dieser fehlgeleiteten Megamaschine.
So kann und darf es nicht weitergehen! Dieser Umverteilung von Arm nach Reich müssen wir ein Ende setzen. Wehren wir uns gegen ein System, welches nicht nur nicht gerecht ist, sondern sogar die Ungerechtigkeit voraussetzt.

Quelle:
Grüner Bericht 2016 der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft


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