KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Verheiratet war Walter Hollitscher mit der Pianistin Violetta Giovanna Maria Montuschi. Im Bild sind beide gemeinsam im Tiergarten Berlin zu sehen.

110. Geburtstag von Walter Hollitscher

(16.5.2021)

Heute im Jahr 1911 wurde der marxistische Volksbildner, Philosoph und Psychoanalytiker Walter Hollitscher geboren. 1938 musste der Kommunist aus Österreich fliehen. Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde Hollitscher Wissenschaftskon­sulent der KPÖ. Von 1965 bis 1977 war Hollitscher Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ.

Walter Hollitscher wurde in Wien als jüngster Sohn in einem bürgerlichen Elternhaus geboren. Nach der Übersiedlung nach Prag 1920 schloss sich Hollitscher 1924 als Mittelschüler der kommunistischen Bewegung an. Mit seiner Rückkehr nach Wien 1929 wurde er Mitglied der KPÖ und begann an der Universität Wien das Studium der Philosophie, Biologie und Medizin. 1933 promovierte er über das Kausalprinzip der Quantenphysik. Ebenso legte Hollitscher das Staatsexamen für Psychologie sowie für Psychoanalyse ab.

Nach der Annexion Österreichs durch das faschistische Deutschland 1938 musste Hollitscher zuerst nach Zürich flüchten, kurz danach nach London, wo er – u.a. als Vizepräsident des antifaschistischen Austrian Centre und Sekretär des Free Austrian Movement – bis 1945 lebte.

Nach der Befreiung Österreichs kehrte Hollitscher im Oktober 1945 nach Österreich zurück. Er war als Mitarbeiter in der Wiener Volksbildung und des Instituts für Wissenschaft und Kunst tätig, 1946 als Leiter der von ihm eingerichteten Abteilung für Wissenschaftsthe­orie, das ein Sammelbecken fortschrittlicher Wissenschafter war. 1947 wurde Hollitscher Konsulent für Wissenschaft im Amt für Kultur und Volksbildung der Gemeinde Wien. In dieser Eigenschaft arbeitete Hollitscher Lehrpläne für die Wiener Volksbildung aus, hielt unzählige Vorträge über zahlreiche Themen und wirkte unter der aufgeschlossenen wissenschaftlichen und künstlerischen Intelligenz.

Nicht zuletzt unter dem Eindruck des Kalten Krieges und den damit verbundenen Einschränkungen seiner Arbeitsmöglichke­iten folgte Hollitscher 1949 einem Ruf der Berliner Humboldt-Universität, wo er bis 1953 als Ordinarius für Logik und Erkenntnistheorie und erster Direktor des philosophischen Instituts tätig war. Nach seiner politisch bedingten Rückkehr wurde Hollitscher erneut „Wissenschaftskon­sulent“, nicht mehr der Gemeinde Wien, sondern des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Österreichs, dem er seit dem 19. Parteitag 1965 auch als Mitglied angehörte. Seit 1966 war Hollitscher als Gastprofessor für philosophische Probleme der modernen Naturwissenschaften an der Karl-Marx-Universität in Leipzig, die ihm 1971 die Ehrendoktorwürde verlieh, tätig.

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