KOMMUNISTISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

1.551.000 Menschen oder 18,3% der Bevölkerung in Österreich sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet

(20.4.2016)

Zahlen, die mehr als nachdenklich stimmen sollten, brachte der letzte Woche veröffentliche Bericht der Statistik Austria zu Armut und Ausgrenzung in Österreich einmal mehr an das Tageslicht.

Im Bericht heißt es: „Insgesamt reduzierte sich die Zahl der von Armut und sozialer Ausgrenzung Betroffenen in Österreich seit 2008. Dennoch besteht für bestimmte Bevölkerungsgruppen nach wie vor ein hohes Risiko für soziale Benachteiligung. Dazu zählen etwa Ein-Eltern-Haushalte, kinderreiche Familien, Langzeitarbeit­slose, Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft und gering Qualifizierte.“

Konkret leben z.B. 380.000 Kinder und Jugendliche (22% der Unter-20-Jährigen) in Haushalten mit Ausgrenzungsgefährdun­g.

„Ein-Eltern-Haushalte haben eine Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung von 42 Prozent. Das zweithöchste Risiko nach dem Haushaltstyp tragen Familien mit mindestens drei Kindern (29%). Langzeitarbeitslose (49% bei sechs bis elf Monaten Dauer der Arbeitslosigkeit und 67% bei mindestens 12 Monaten) und Menschen aus Nicht-EU-/EFTA-Staaten (46%) zählen zu den am häufigsten mit Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung konfrontierten Personengruppen. Bei niedrigem Ausbildungsniveau ‒ Personen, die maximal einen Pflichtschulab­schluss besitzen – besteht mit 28% ebenfalls eine überdurchschnit­tliche Ausgrenzungsgefährdun­g.“

Die Zahl der Working Poor, jener die trotz Arbeit arm sind, beträgt laut diesem Bericht rund 300.000 Menschen – da ist jedoch schon einberechnet, dass diese Menschen sozialstaatliche Transferleistungen in Anspruch nehmen. Würden die Sozialtransfers gekappt, dann würde die Zahl der Working Poor 600.000 Menschen umfassen.

Didi Zach, Landessprecher der KPÖ-Wien und Mitglied des Bundesvorstands der KPÖ: „Der Bericht zeigt eindrucksvoll wie dringend notwendig es ist Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und wie notwendig es ist die Netto-Ersatzrate des Arbeitslosengeldes, die zur Zeit nur bei 55 Prozent liegt, deutlich zu erhöhen. Der Bericht zeigt zudem wie notwendig ein gesetzlicher Mindestlohn in ausreichender Höhe ist – daher unterstützen wir auch entsprechend unseren Kräften und Möglichkeiten die aktuelle Mindestlohn-Kampagne des Gewerkschaftlichen Linksblocks. Und der Bericht zeigt zudem, wie wichtig Bildungs- und Ausbildungsmöglichke­iten für die Einzelnen sind und wie wichtig qualitativ hochwertige und kostenlose Kinderbetreuun­gseinrichtungen sind, damit die finanzielle Situation nicht die Bildungsmöglichke­iten der Kinder negativ beeinflusst und determiniert. Wer den Sozialstaat und die Demokratie nicht entsorgen will, der kommt um die Forderung nach deutlich höheren Steuern für die Euro-Millionäre nicht herum."

Ps.: Caritas-Präsident Michael Landau nannte die Zahlen besorgniserregend. Landau „warnte ausdrücklich vor einer BMS-Kürzung. Die Mindestsicherung sei das letzte soziale Netz, wer hier (so wie ÖVP und FPÖ – Anmerk. Red.) von einer `sozialen Hängematte´ redet, habe vom wirklichen Leben der Menschen und auch von den Bedingungen zur Mindestsicherung keine Ahnung.“


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