POSITIONEN & THEMEN
(28.6.2015)
Die versteinerte Position der EU-Verhandlungsführenden in den letzten Wochen hat erkennen lassen, dass es ihnen im Grunde vor allem um eines ging und geht: den Druck auf die Syriza-Regierung durch Unnachgiebigkeit von außen so weit zu verstärken, bis sie unter dem Druck von innen, der von den griechischen bürgerlichen und sozialdemokratischen ParteikollegInnen der EU-Tonangebenden organisiert wird, aufgibt; und zwar sowohl ihren Widerstand gegen die Kürzungspolitik als auch damit sich selbst.
Die Bedingungen des IWF zu akzeptieren würde bedeuten, dass die Spirale der Verarmung der Bevölkerung verstärkt wird. Die Austeritätspolitik, die auch volkswirtschaftlich grandios gescheitert ist, fortzuführen, würde bedeuten, das Elend von Millionen Menschen zu vergrößern.
Messner: Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der griechischen Bevölkerung, die weder einen EU-Austritt noch die Fortführung des neoliberalen Austeritätsregimes wünscht, sich richtig entscheiden wird. Eine Ablehnung der Anmaßung der EU-Führung wäre ein starkes Signal für ein anderes, demokratisches und soziales Europa. Dies dann im Rahmen der europäischen Kräfteverhältnisse (18 gegen 1) umzusetzen, wäre eine immense Herausforderung sowohl für die griechische Regierung als auch für die gesellschaftliche Linke in Europa. Alles Gute, Syriza!
Zum Thema siehe auch
Rede von Alexis Tsiparas im griechischen TV Erklärung von Sebastian Reinfeldt von Wien anders