Grußbotschaft: AKEL

Von Marios Ignatiou (1.3.2011)

Liebe Genossinnen und Genossen!

Liebe Freundinnen und Freunde!

Gestattet mir vorerst, meine herzlichsten Grüße im Namen des Zentralkomitees der AKEL zu übermitteln. Gleichzeitig überbringe ich die Botschaft der Freundschaft und der Solidarität des zypriotischen Vol­kes

Wir möchten eurer Partei herzlich für eure Einladung zu diesem Parteitag danken. Dieser Besuch stellt für uns eine gute Gelegenheit dar, die gesellschaftliche und politische Situation in eurem Land kennenzulernen und zu verstehen.

Es ist ein Faktum, dass die gegenwärtige Krise mehreren Regierungen als Vorwand dient, ihre neoliberale Politik umzusetzen, die Errungenschaften der Kämpfe der ArbeiterInnen­bewegung anzugreifen und die Ungleichheit in der Gesellschaft zu vergrößern. In Zypern, wo die Kämpfe des Volkes zur Wahl der linken, fortschrittlichen Regierung des Genossen Demetris Christofias geführt haben, waren die Auswirkungen der Krise andere als anderswo. Besondere Maßnahmen sind getroffen worden, die einerseits die Auswirkungen der Krise auf die arbeitende Bevölkerung abmindern sollen, die andererseits die Wirtschaft beleben und das Wachstum ankurbeln sollen, indem Investitionen im öffentlichen Bereich erhöht wurden. Das betrifft u.a. ein großes Wohnbauprogramm für Familien mit niedrigen Einkommen. Des Weiteren haben wir alle Bestrebungen in Richtung Privatisierungen und alle Versuche der Kürzung der Teuerungszulage gestoppt. Die Regierung legt besonderes Augenmerk auf die Erhöhung der Kaufkraft der schwachen Gruppen in der Gesellschaft, z.B., der Pensionistinnen und Pensionisten und anderer Gruppen der Bevölkerung, die der Unterstützung bedürfen.

Dennoch war das oberste Ziel der Wahl des Genossen Demetris Christofias zum Präsidenten der Republik Zypern die Lösung des Zypernproblems. Zypern ist seit 36 Jahren ein geteiltes Land. Genosse Demetris Christofias arbeitet seit seiner Wahl intensiv an der Erreichung dieses Zieles der Wiedervereinigung und zwar mit viel Realitätssinn und Aufrichtigkeit. Leider gibt es in den zweieinhalb Jahre dauernden Verhandlungen keine vergleichbaren Bemühungen und keinen vergleichbaren Willen auf türkischer Seite und auf Seiten der Führung der türkisch-zypriotischen Gemeinschaft.

Unser Ziel ist ein Lösung, die die Insel wiedervereinen wird und zwar auf Grundlage einer Föderation aus zwei Zonen, mit zwei Gemeinschaften, aber einer einzigen Souveränität, einer einzigen internationalen Rechtspersönlichke­it, einer einzigen StaatsbürgerIn­nenschaft, in Übereinstimmung mit den wichtigen UN-Resolutionen und auch den europäischen Gesetzen. Wir möchten eine Lösung, die vor allem den Interessen aller Zyprioten und Zypriotinnen, und zwar jenen der griechischen und der türkischen BewohnerInnen Zyperns, aber auch der Armenierinnen und Armenier, der Maroniten und Maronitinnen, der Katholikinnen und Katholiken dient und nicht den Interessen irgendeiner ausländischen Macht.

Liebe Genossinnen und Genossen!

Die Solidarität und Unterstützung der fortschrittlichen Parteien auf der ganzen Welt ist lebenswichtig für uns. Es ist Aufgabe linker Parteien, ihre Politik gegen jedwede Politik fortzusetzen, die den Weltfrieden gefährdet. Wir müssen unsere Kämpfe um die Respektierung des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen und jene um die Respektierung der Souveränität unabhängiger Staaten fortsetzen. Zusammenarbeit unter den linken Kräften auf der Welt ist unerlässlich, gemeinsam mit der Solidarität mit jedem Volk, das für seine unveräußerlichen Rechte auf Unabhängigkeit, soziale Gerechtigkeit und Wohlstand kämpft.

In diesem Sinnne: Nochmals vielen Dank für eure Einladung, verbunden mit den besten Wünschen für eure Arbeit am Parteitag. Bevor ich das Rednerpult verlassen, erlaubt mir, euch ein Geschenk zu überreichen, das die Geschichte und Tradition meines Heimatlandes Zypern repräsentiert.

Marios Ignatiou

ist Mitglied im Zentralkomitee der AKEL, Zypern.