POSITIONEN & THEMEN
(7.8.2017)
Mirko Messner, Bundessprecher der KPÖ sendet anlässlich des Hiroshima-Gedenktages eine Grußbotschaft an die Kundgebung in Wien
Liebe Freundinnen und Freunde,
am diesjährigen Hiroshima-Gedenktag können wir uns auch über Erfreuliches
verständigen. Immerhin zwei Drittel der UNO-Mitgliedsstaaten haben sich
unlängst auf ein vollständiges Verbot von Atomwaffen geeinigt und ein
völkerrechtlich verbindliches Dokument beschlossen. Die Atomwaffenmächte haben
diese Verhandlungen boykottiert. Umso bedeutender – auch angesichts der
zunehmend kritischen Eskalationen an vielen Schauplätzen der Welt – ist der
Vertrag der 122 Staaten als Schritt zur Delegitimierung der Atomwaffen als
Mittel der Politik der „Abschreckung“.
Die Atomwaffenmächte rüsten nicht ab, im Gegenteil: Die Atomwaffenarsenale
werden weltweit modernisiert. Die US-Regierung allein will dafür in den
kommenden Jahren schätzungsweise rund tausend Milliarden Dollar ausgeben. Das
Übereinkommen der 122 erhöht den politischen Druck auf die Atomwaffenmächte
und ihre Verbündeten, das heißt auch auf jene, die diese Waffen auf ihrem
Staatsgebiet lagern. Die Erfolge anderer friedenspolitischer Initiativen lassen
hoffen. Auch gegen den Einsatz von Landminen und Streumunition hatten sich
anfangs nur wenige Staaten ausgesprochen, doch ist daraus ein völkerrechtlich
bindender Vertrag geworden.
Daher können wir den Atomwaffen-Verbotsvertrag als historischen ersten Schritt
begreifen. Er war auch durch die unermüdliche Arbeit vieler Menschen in
Friedensgruppen und NGOs auf internationaler Ebene und in Österreich möglich
geworden. Dafür möchte ich mich bei allen bedanken, die aktiv geblieben sind,
auch unter widrigen Umständen nicht aufgegeben haben und sich weiter für eine
atomwaffenfreie Welt bemühen.
Mirko Messner,
Bundessprecher der KPÖ